1. Bereite Sie sich mental auf die Saison vor
Beim Motorrad-Saisonstart müssen Sie erst einmal die Ungeduld bezähmen. Schließlich hatten Sie bestimmt während der dunklen Winterzeit keine Gelegenheit, die Reflexe, das Reaktionsvermögen und das automatisierte innere Reaktionsprogramm beim Motorradfahren zu trainieren.
Somit fehlt meist noch die nötige mentale Fitness, die im Ernstfall in Millisekunden vor der Katastrophe rettet. Zwar kommt sie in der Regel mit zunehmender Übung zügig wieder. Wie aber schaffen Sie schon vorher Ihre mental Vorbereitung auf den Motorrad-Saisonstart?
Ihr Einstieg dazu ist das Kopfkino. In einer ruhigen Stunde lassen Sie eine ganz normale, vertraute Tour vor Ihrem inneren Auge ablaufen: Fertigmachen, Check der Maschine, Sitzgefühl im Sattel, Anlassen und Motorengeräusch, Hinausfahren auf die Straße, Kreuzungen und Kreisverkehre, Bremsen, Anhalten, Weiterfahren – alles, was dazugehört.
Jede dieser Handlungen fühlen Sie ganz bewußt nach, korrigieren sich dabei, wiederholen Sie den Vorgang. Immer und immer wieder.
Diese Vorstellungen fließen in alle weiteren Schritte der Vorbereitung auf den Motorrad-Saisonstart ein. Und das in jeder Phase, immer nach dem Grundsatz:
Der Laie übt so lange, bis er etwas kann.
Der Profi trainiert so lange, bis er keine Fehler mehr macht.
2. Stärken Sie ihre Konzentration
Üben müßte man dafür eigentlich nicht extra. Denn unsere Arbeit und viele wichtige Dinge, die wir tun, verlangen unsere Konzentration. Andererseits kann es nie schaden, sich ein Übungsprogramm zurechtzulegen. Das kommt dann auch dem Motorradfahren zu Gute.
3. Werden/bleiben Sie körperlich fit
Viele spüren das: Während des langen, unfreundlichen Winters sind zahlreiche Muskelpartien außer Übung geraten, die für ein geschmeidiges und damit auch sicheres Motorradfahren dringend braucht werden. Um diesen Mobilitätsverlust nachzuvollziehen, reicht es, sich auf die Maschine zu setzen, die gewohnte Fahrhaltung einzunehmen und den eigenen Muskelapparat durchzuscannen.
Wie steht es um die Beweglichkeit der einzelnen Körperregionen?
Fühlen Sie sich fit und beweglich genug für die nächsten Serpentinen, für den Schulterblick an der Autobahnauffahrt oder für ein gelenkiges Ausweichmanöver?
Spätestens jetzt wird es Zeit, den Körper wieder in Schwung zu bringen.
Wichtig für den Start in die neue Saison ist vor allem auch die Mobilisierung der Muskeln und eine Schulung des Gleichgewichts.
4. Frischen Sie ihre Fahrtechnik auf
Damit sind Körper, Geist und Seele auf den Motorrad-Saisonstart vorbereitet.
Wie war das nochmal mit dem Bremsen in der Kurve? Oder mit dem Fahren bei Nässe? Traue ich mir noch das Notprogramm für den organisierten Abstieg zu?
Dazu gibt es unschlagbar gute Bücher, die man an langen Winterabenden (noch mal) lesen kann. Wie viele verschüttete Erinnerungen kommen dabei überraschenderweise wieder hoch!